14.11.2010
10. Tag: Etappe Tarafour - Laayoun (Westsahara)
Die Nacht war kurz und unruhig, da Hundegebell einige Male unseren Schlaf unterbrach. Um 07:00 Uhr war es Zeit aufzustehen. Die Dusche sollte eigentlich warm sein - sie war jedoch mit dem kältesten Wasser bestückt, dass uns auf unserer bisherigen Reise begegnete. Ein Wunder, dass es in flüssigem Zustand aus dem Duschkopf kam und nicht in Schneekristallen herabrieselte.
Der heutige Tag sah als Etappenziel Laayoun vor - rund 650 Kilometer von Tarafour entfernt. Laayoun
hatte in den letzten Tagen für etwas Aufsehen gesorgt, da das marokkanische Millitär ein Zeltlager
von Regimegegnern aufgelöst hatte und es hierbei wohl auch Tote gegeben hatte. Nach allen
Informationen die uns vorlagen sei aber alles wieder ruhig und sicher. Daher machten wir uns auch
keine Sorgen und fuhren nach dem Frühstück erst einmal zu den Blauen Felsen.
Diese lagen in einer Hochebene und im vollen Kontrast zur Umgebung. Spektakulär war der Ausblick den
wir von der Spitze aus genossen.
Nach einer knappen Stunde ging es weiter, der Zeitplan war recht eng - zwar hatten wir schon längere Tagesetappen, jedoch waren die Straßenbedingungen nicht immer optimal. Zum Teil hatte man den Eindruck man würde duch ein geräumtes Minenfeld fahren und an manchen Streckenabschnitten war den Asphalt noch warm und glatt. Wir machten nur kurze Pausen und kamen recht zügig voran.
In den Ortschaften waren immer mal wieder Polizeikontrollen und zum ersten Mal wurden wir angehalten und kontrolliert. Zur Grund-Rallyeausstattung gehören auch Steckbriefe auf denen unsere persönlichen sowie die Fahrzeugdaten angegeben waren. Diese mussten wir von nun an recht regelmäßig den Polizisten übergeben - dann ging es schon weiter.
Die Landschaft veränderte sich nun zunehmens von Bergland hin zu Hügelland. Mit dem Eintritt nach
Westsahara (es gibt keinen Grenzübergang, da der Staat von Marokko anektiert wurde und Marokko
zugerechnet wird) kamen wir auch an die Küste und der Anblick des Meeres war traumhaft.
Nach all den Bergetappen, Pässen und Serpentinen hatten die Weite des Meeres und die nun absolut
ebene Landschaft und eine geradezu befreiende Wirkung.
Nun sahen wir auch die ersten Sanddühnen und Aufregung machte sich breit - ein neuer Rallyeabschnitt hatte begonnen. Dieser zeigte sich prompt von seiner Tückischen Seite. Bei einem kleinen Stop an der Küste hatte sich der Audi eines unserer Teams direkt mal in einer Hand voll Sand festgefahren. Es war schon sehr komisch - denn es passierte nicht mitten in der Sahara, wo wir es vielleicht erwartet hätten, sondern 1 Meter neben der Straße. Der Sand ist sehr kompakt und die Reifen sinken sofort ein und rühren sich keinen Zentimeter mehr nach vorn oder hinten. Kann man sich im Schnee noch hinausschaukeln - gräbt man sich im Sand nur noch tiefer ein. Natürlich haben wir direkt unsere Hilfe angeboten und mit vereinten Kräften (und unserem Opel) den Audi aus dem Sand geschoben.
Wieder flott gemacht fuhr unser 4er Konvoi weiter, schnurgerade dem Zielpunkt entgegen. Diesen erreichten wir gegen 19:00 Uhr bei absoluter Finsternis. Wir bauten Die Zelte das erste Mal auf Sand auf und rekapitulierten die letzten Tage bei ein paar Bieren.
Der Sternenhimmel war durch die absolute Finsternis um uns herum atemberaubend und vielfältig wie
man ihn selten zu sehen bekommt. Dies soll wohl in der Wüste noch einmal beeindruckender sein - wir
sind schon gespannt.
Das Abendessen bestand aus frischem Kamelfleisch als Gulasch zubereitet mit Reis und Datteln. Eine
interessante Erfahrung und geschmacklich mit Rind zu vergleichen.
Der morgige Tag wird uns nach Dakhla führen, wo wir einen Ruhetag haben werden. Hier können wir dann das letzte Mal tanken und Wasser sowie Lebensmittel aufnehmen bevor es dann für 4 Tage in die Wüste geht. Jetzt wird es dann richtig spannend.
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