19.11.2010

15. Tag: Der wilde zweite Tag durch die Wüste

Kurz vor Sonnenaufgang standen wir auf und genossen die Kühle und Stille der Wüste. Wir packten unsere Zelte zusammen und machten Frühstück. Die Sonne ging nicht weniger spektakulär auf, als sie am Vorabend unter gegangen war.

Hier ist unser zweites Wüstencamp zu sehen. Im Gegensatz zum ersten ist der Felsen im Hintergrund die einzige Erhebung weit und breit. Um also von den anderen Rallye-Teilnehmern nicht beim Geschäft machen beobachtet zu werden, musste man einige Meter Richtung Horizont laufen. Zumindest soweit, dass die Konturen im Halbdunkel verschwimmen. Auch das ist Mal eine Wüstenerfahrung!

Gegen 08:00 Uhr bekamen wir das Teambriefing mit ein paar Fahranweisungen für die kommende Etappe. Die Orks' kündigten weiteren Tiefsand, Querrillen und welligen Untergrund an. Und so fuhren wir gegen 08:30 Uhr, also mit kleiner Verspätung ab.

Es gab keine Schonfrist, bereits nach den ersten Metern ging es wieder richtig zur Sache. Die Strecke erwies sich als anspruchsvoller und härter als der Vortag und es war wirklich erstaunlich, was ein Auto alles aushält. Mit Sicherheit wird kein üblicher PKW für solche Torturen entwickelt, trotzdem halten bisher alle durch, bis auf die eine oder ander Reifenpanne oder kleinere Anbauteile, die sich nach Einschlägen auf Kamelhöckern vom Fahrzeug entfernten. Mehrere hintereinander liegende Bodenwellen die das Auto aufschaukeln und zu heftigsten Einschlägen in den sandigen Untergrund führte, durchschlagende Stoßdämpfer und plötzlich auftauchende Querrillen die kleine Sprünge mit anschließenem Durchwühlen von Sanddühnen zur Folge hatten.
Immer wieder mussten Fahrzeuge geborgen werden und die wartenden konnten sich zwischendurch erholen. Trinken war die Ansage des Tages, da sich am Vortag ein Rallyeteilnehmer einen leichten Sonnenstich zuzog. 4-6 Liter waren ein Muss bei Temperaturen um die 38 Grad im Schatten und weit über 40 in der Sonne.

Wir stießen überraschend auf kleine Süßwasser Seen und begegneten wilden Kamelherden, die unseren Anblick vielleicht genau so spannend empfanden wie wir ihren. Die charakteristischen Sanddühnen der Sahara waren am 2. Tag unser ständiger Begleiter und wir konnten sie mal aus der Ferne und mal beim Durchfahren bestaunen.
So quälten wir unsere Boliden und uns selber durch die Wüste. Es gab Passagen, die man nur einzelnd befahren konnte, wo jedes ohne Steckenbleiben durchkommende Fahrzeug von der Gruppe bejubelt wurde. Für eingesandete Fahrzeuge und Reifenpannen gab es eine Liste, verewigt auf die Motorhaube eines der Orga-Fahrzeuge, hier landete jedes Team, gepetzt oder durch Selbstanzeige. Das Team mit den meisten Einsandungen konnte 9 Striche für sich verbuchen.

Das Ziel der heutigen Wüstenetappe war ein kleines Fischerdorf in einem Nationalpark unmittelbar an der mauretanischen Küste. Nachdem wir die Wüste hinter uns gelassen hatten stießen wir auf das Meer und nach zwei Nächten ohne Dusche freuten wir uns auf ein Bad im Meer. Wir erreichten die Küste um 16:00 Uhr und somit war noch genug Zeit für ausgiebiges Baden. Das Meer war herrlich sauber und mit rund 26 Grad angenehm warm.

Da der Campingplatz über keinerlei sanitärer Anlagen verfügte wuschen wir das Salzwasser mit ein wenig Trinkwasser ab. Das WC wurde, wie bereits am Vortag in der Wüste, durch den Gang mit Klappspaten ersetzt. Der Mensch gewöhnt sich zum Glück an alles ...

Der Abend war gemütlich und wir inspizierten neugierig die Fahrzeuge anderer Teams und tauschten Berichte über die Verluste an den Fahrzeugen aus. Beim Abendessen und unter dem Vollmond erzählten wir uns mit leuchtenden Augen über unsere Erlebnisse und spektakulärsten Ereignisse wärend der wilden Fahrt durch die beiden Wüstenetappen. Im Zelt konnten wir der Brandung des Meeres lauschen.

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